Sicher geglaubter Sieg wird leichtfertig aus der Hand gegeben
Verdutzte Blicke nach 60 Spielminuten in der Markweghalle, denn das 27:33 auf der Anzeigetafel spiegelte überhaupt nicht den Verlauf der A-Jugend Partie wider.
Mit dem TSV Denkendorf gastierte eine aus den Vorjahren bekannte Mannschaft in Herrenberg. Entsprechend gut war die A-Jugend von Tim Gauß und Luca Waidelich auf den Gegner eingestellt und startete stark in die Partie. In der Abwehr ließ man in den ersten 15 Minuten lediglich 5 Tore zu und im Angriff erzielte man mit ansehnlichem Handballspiel von allen Positionen Tor um Tor, wobei sich erneut Silas Baitinger (9) im rechten Rückraum als Aktivposten auszeichnete. Obwohl der erarbeitete 4 Tore-Vorsprung anschließend wieder auf 10:9 (19.) schmolz, fing sich der SG H2Ku Nachwuchs in der Abwehr kurz darauf wieder und gestaltete das Halbzeitergebnis mit 17:12 aus Trainersicht zufriedenstellend. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte sah es zunächst so aus, als ob man auf den zweiten Heimsieg der Saison zusteuern würde. Doch dann kam es in der 34. Minute zu einem kompletten Einbruch des Heimteams. Zuerst vergab man einen 7m, kassierte anschließend eine 2-Minuten Strafe und bekam in der Abwehr keinen Zugriff mehr auf die wendigen Gegenspieler. Daran sollte auch eine Auszeit des Trainerteams nichts ändern, denn nun wuchs der gegnerische Torhüter über sich hinaus und entschärfte unzählige freie Würfe der Herrenberger. Dazu kam, dass man auf eine Manndeckung der Gegner im Angriff keine Lösung fand und alle Spieler plötzlich sehr nervös und mutlos agierten. Nach zehn torlosen Minuten erlöste Vincent Biller sein Team und erzielte den 20:20 Ausgleich (42.). Doch auch das brachte nicht die erhoffte Wende, der rote Faden im Herrenberger Spiel war gerissen. Während man jedes weitere Tor hart erkämpfen musste, spielten sich die Gäste in einen wahren Rausch und bestraften jeden Fehler konsequent mit Tempohandball. Daran, dass die Niederlage mit 6 Toren Differenz auch noch recht hoch ausfiel, hatten einige Spieler nach Abpfiff noch sichtlich zu knabbern. Trainer Tim Gauß versuchte dem Spiel dennoch etwas Gutes abzugewinnen: „Für meine Jungs war das eine gute Lektion. Leider trat genau das ein, vor was ich in der Halbzeit noch gewarnt hatte. Auch gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner darfst du in der Oberliga bis zum Abpfiff nicht abschalten, du bekommst hier nichts geschenkt. Jetzt haben wir endlich mal zwei spielfreie Wochenenden und ich hoffe, dass sich unsere Verletztenliste bis zum Bezirks-Derby beim VfL Pfullingen etwas reduziert.“