Über 70 Jugendteams sind beim Fünfathlon des HSV Oberjesingen/Kuppingen am Start.Der technische Leiter des Clubs kümmert sich seit den Anfängen um den richtigen Platzaufbau.

Der Fünfathlon des HSV Oberjesingen/ Kuppingen ist das etwas andere Handballturnier in der Region – neben dem Handballspiel stehen vier weitere Stationen auf dem Turnierplan, bei denen die Teilnehmer Punkte sammeln können. Dabei werden gleichzeitig Geschicklichkeit, Handball-Koordination und die Teambildung gefördert, so das erklärte Ziel der Veranstalter

Bei der 37. Turnierauflage gingen am vergangenen Wochenende über 70 Teams von den Minis bis zur C-Jugend rund um die Kuppinger Halle an den Start, und damit unterm Strich über 700 Handball-Kids. Damit ein zweitägiges Turnier-Event dieser Größenordnung überhaupt funktionieren kann, ist immer auch eine große Schar von Helfern nötig, die für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen. Zu den Urgesteinen des HSV Oberjesingen/Kuppingen zählt Hans Wohlbold, der bereits seit über 40 Jahren als technischer Leiter des Vereins ehrenamtlich tätig ist. Und von Anfang an schlüpfte er bei den Jugendturnieren in die Rolle des „Greenkeepers“, der unter anderem dafür sorgt, dass die Wurfkreise und Spielfeldbegrenzungen immer gut zu sehen sind.

Der frühere Bauingenieur vermisst zudem im Vorfeld die vier Spielfelder, dann werden die Linien gezogen und schließlich die Tore befestigt. „Da gibt es ein Special-Team mit Bill Heisser, und wir machen das in Rekordgeschwindigkeit – wie ein altes Ehepaar, bei dem jeder Handgriff sitzt“, merkt Hans Wohlbold augenzwinkernd an. Dabei war früher alles viel komplizierter, als das gesamte Turnier-Equipment noch rund um Herrenberg in verschiedenen Garagen verteilt war. Zwischenzeitlich kann alles in der 2018 errichteten Lagerhalle der Kuppinger Vereinsgemeinschaft eingelagert werden, die quasi nur einen Steinwurf weit vom Ort des Geschehens entfernt ist. Dort ist dann auch die von Hans Wohlbold angefertigte Sonderkonstruktion des Spritzenwagens untergebracht, die mit einer elektrischen Druckpumpe betrieben wird.

Gerne schaut er auf die vielen tollen Turniere zurück, wobei man vor vier Jahren mit über 90 Teams das absolute Limit erreicht hatte. In diesem Jahr war die Resonanz bei der weiblichen C-Jugend mit zwei Anmeldungen überraschend schwach, doch neben der heimischen SG-Mannschaft ließ sich auch das Team des LC Brühl, dessen Frauenmannschaft 31-facher Schweizer Meister ist, die Teilnahme nicht nehmen. „Die kommen immer wieder gerne zu uns“, erinnert sich Hans Wohlbold an eine besondere Episode: So waren die Gäste aus der Schweiz vor Jahren mit zwei Bussen im Gäu, doch bei der geplanten Abreise am Sonntag streikte einer der Busse. Und so wurden alle 14 Spielerinnen und ihre Betreuer kurzfristig bei der Familie Volk einquartiert, bis der Bus am Montag darauf repariert war. „Die wollten jetzt unbedingt wiederkommen“, erläuterte Hans Wohlbold, dass die Gäste aus der Schweiz zunächst am Verbandsfördertraining in der Markweghalle teilnahmen und dann noch ein Spiel gegen ein Team der SG absolvierten.

Dieses Mal war in seinen Augen auch das Wetter wieder mal wie bestellt, denn pünktlich zum Aufbau hörte es auf zu regnen – und „nach zwei Corona-Jahren hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns“. Noch macht der Job als technischer Leiter dem 72-jährigen Hans Wohlbold Spaß, allerdings macht er auch deutlich, dass so langsam ein Nachfolger eingearbeitet werden müsse.

Richtig Spaß hatten aber vor allem die Kids rund um die Kuppinger Sporthalle – und das nicht nur beim Handball, sondern ebenso an den vier Stationen mit völlig unterschiedlichen Disziplinen. An der Schaumkuss-Schleuder war für die Teilnehmer Geschick beim Fangen der zurückgeschleuderten Tennisbälle nötig. Ein Renner ist und bleibt der Beach-Bolz-Platz, wo erst nach zwei Abspielen auf das Tor geworfen werden darf. Gute Balance war daneben beim Wasserspiel gefragt, das zudem eine willkommene Abkühlung bot, während das Kugel-Labyrinth nur in koordiniertem Teamwork zu bewältigen war.

Eine rundum positive Bilanz zog Mitorganisator Kai Wohlbold, der einst als sechsjähriger Handballpimpf selbst seine ersten Handballerfahrungen beim Jugendturnier gesammelt hat. Zwar musste sich nach der zweijährigen Corona-Zwangspause vieles erst mal wieder einrenken, doch habe er selten eine so gute Stimmung unter Trainern, Spielern und Eltern beobachtet wie in diesem Jahr. „Alle waren wieder richtig froh und es war ein sehr harmonisches Turnier“, wie Kai Wohlbold gestern in seiner Rückschau unterstrich.

Wie schon in den Vorjahren war erneut das Bezirksspielfest der E- und D-Jugendmannschaften in den Fünfathlon integriert. Mit der männlichen und der weiblichen D-Jugend der SG H2Ku Herrenberg sowie der gemischten E-Jugend der neuen JSG AmmerGäu durften sich gleich drei Mannschaften aus dem Gäu über ihre Siege freuen. „Das ist eine super Aktion des HVW“, betonte Kai Wohlbold, denn die Spielerinnen und Spieler erhalten nun Freikarten für den Tag des Handballs am 17. September im Freizeitpark Tripsdrill.

@Gäubote