Beachhandball: Die weibliche C-Jugend der SG H2Ku Herrenberg legt als „Elle Sandys“ ein tolles Debütbeim Turnier in Altenheim hin. Sophy Lide wird zum Südcamp des HVW eingeladen.
Weit über die Bezirksgrenzen hinaus haben sich in den letzten 20 Jahren die „Al Sandys“ einen Namen in der Beachhandballszene gemacht. Die Beach-Pioniere, die sich vornehmlich aus Handballspielern der SG H2Ku Herrenberg zusammensetzen, nahmen bereits mehrmals an den German Open, der Deutschen Beachhandball-Meisterschaft, teil (wir berichteten). Dass der Zahn der Zeit an den Urgesteinen nagt, wollen die Protagonisten derweil nicht verhehlen und so wurden zuletzt die Bestrebungen intensiviert, den Nachwuchs in Beach-Laune zu bringen. Mit den „Elle Sandys“ befindet man sich da auf einem guten Weg.
Vor zwei Monaten begann man bei der weiblichen C-Jugend der SG H2Ku Herrenberg damit, Trainingseinheiten im Sand zu absolvieren. „Beachhandball ist ein Überzahlspiel, das generell großen Spaß macht, aber auch sehr anstrengend und anspruchsvoll ist“, sagt Denis Lide, der zusammen mit Tim Güthoff die Trainerrolle einnimmt und selbst seit zwei Jahrzehnten aktiv bei den „Al Sandys“ mitwirkt. Bei den jungen Damen soll das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden werden. „Das Spiel auf Sand lässt sich sehr gut nutzen, um das Entscheidungsverhalten, die Athletik, Sprungkraft und das schnelle Umschalten zu schulen, das jede Handballspielerin auch in der Halle benötigt.“
Nachdem die Jugendlichen im vergangenen Jahr bereits bei der Premiere einen Turniersieg feiern konnten, damals noch unter dem Namen SG H2Ku Herrenberg, überlegte man sich nun im Vorfeld der Südbadischen Beachhandball-Meisterschaft, welcher Teamname passend wäre. „Auf Al Sandys konnten wir nicht zurückgreifen, die gibt es ja schon“, sagte Spielerin Sophy Lide. Und so agierte man pragmatisch, griff auf das weibliche, französische „elle“ zurück und nennt sich fortan „Elle Sandys“.
In Altenheim in der Ortenau wurden die Herrenberger Youngsters im dortigen großen Sandkasten, der bei tropischen Temperaturen immer wieder mit dem Feuerwehrschlauch bewässert wurde, südbadischer Vizemeister. „Wir wollten eigentlich gewinnen“, sagt Denis Lide selbstbewusst, „aber bei Punktgleichheit und aufgrund des schlechteren Torverhältnisses mussten wir uns dem Sieger TuS Ottenheim beugen.“ Ungeachtet der Platzierung freuten sich die Verantwortlichen über das sportliche Auftreten des Teams, das reihenweise mit Pirouetten, Kempa-Tricks und Torfrautoren glänzte. Hierbei handelt es sich beim Beachhandball um die Einlagen, die bei einem erfolgreichen Torabschluss gleich zwei Zähler auf das Torkonto bringen. „Kaum ein Tor wurde von unseren Mädels auf herkömmliche Weise erzielt“, schwärmt Lide, „die Trainerkollegen der gegnerischen Teams wunderten sich, auf welch hohem technischem Niveau unsere Mädels bereits agierten.“
Positiv überrascht wurden die „Elle Sandys“ beim Turnier mit neuen Trikots, die zum einen von ihren Vorgängern, den „Al Sandys“ gesponsert wurden. Großen finanziellen Anteil hatte die Firma Radsport Holczer, Juniorchef Felix spielt selbst bei den „Al Sandys“ mit, und die Rechtsanwaltskanzlei Isselhorst. Spätestens jetzt in Altenheim wurden die Weichen dafür gestellt, dass die SG H2Ku auch in den kommenden Jahren kräftig in der Beachhandballszene mitmischen wird.
Viel hören dürfte man zukünftig auch von Sophy Lide. Die 13-jährige C-Jugendspielerin, Tochter von Denis und der SG H2Ku-Torfraulegende Monika Lide, nimmt an diesem Wochenende auf Einladung vom Handballverband am Südcamp 2022 an der Landessportschule in Albstadt teil. Nach längerer Zeit hat es mal wieder ein SG-Talent in diesen elitären Kreis des Handballnachwuchses geschafft. „Auch wenn es vom Namen her als Südcamp den Anschein hat, ein Freizeitvergnügen ist das nicht“, sagt Denis Lide. Die Rechtsaußen-Spielerin geht mit Vorfreude, aber auch einer gewissen Anspannung in das mehrtägige Camp, in dem die Nominierten auf Herz und Nieren überprüft werden. Sportmotorische Tests stehen dabei genauso auf dem Programm wie Tests in den Bereichen Leichtathletik und Bodenturnen. Wurfkraft, Technik, Taktik – handballspezifisch wird alles unter die Lupe genommen. Im Rahmen des Camps nimmt die 13-Jährige dann auch an Ländervergleichen gegen Auswahlmannschaften aus Baden, Bayern, Sachsen und Südbaden teil.
@Gäubote