Die männliche A-Jugend der SG H2Ku Herrenberg startete mit einem 29:32 Erfolg in Kornwestheim in die Baden-Württemberg Oberliga Saison. Als letzter Nachrücker der Qualifikationsrunde erhielt man doch noch überraschenderweise einen Startplatz in der sogenannten „BWOL“. Dementsprechend nahmen die Trainer Tim Gauß und Luca Waidelich ihren Schützlingen vor dem ersten Spiel auch den Druck, insbesondere weil einige Spieler krankheitsbedingt fehlten und andere Spieler angeschlagen in die Partie gingen.
In der ersten Halbzeit merkte man davon aber kaum etwas. Die Abwehr agierte hellwach und die Torhüter Alexander Lutz und Nico Sauer entschärften zahlreiche Würfe der Gastgeber. Im Angriff führte Lukas Krebs klug Regie und setzte seine Mitspieler gut in Szene, wobei insbesondere Leon Fischer mit sehenswerten Abschlüssen glänzte und am Ende auf stattliche 13 Tore kam. Somit erarbeitete sich der Herrenberger Nachwuchs bereits in der 20. Minute eine Sechs-Tore-Führung (8:14), mit 12:19 ging es in die Halbzeit. „Wir sind über die Abwehr super ins Spiel gekommen und haben uns dann mit einfachen Toren belohnt. Das waren die besten 30 Minuten, die wir seit langem gespielt haben und war vorab so sicher nicht zu erwarten.“ sagte ein sichtlich angetaner Trainer Tim Gauß nach dem Spiel.
Der zweite Durchgang begann auf beiden Seiten jedoch sehr fahrig. Es häuften sich die technischen Fehler und ein Spielfluss wollte nicht aufkommen. Beim Spielstand von 15:21 zückten die Unparteiischen in der 38. Minute bei einem Foul von Jan Schuon, der bis dahin in der Abwehr eine gute Leistung zeigte, die Rote Karte. Diese völlig überzogene Entscheidung brachte den H2Ku-Nachwuchs unnötig in Bredouille – waren jetzt doch nur noch zwei Feldspieler als Ersatz auf der Bank. Trainer Tim Gauß reagierte direkt mit einem Timeout um die Wogen zu glätten und seine Spieler auf eine schwierige Restspielzeit vorzubereiten. Diese nahmen den Kampf an und verteidigten den erspielten Vorsprung souverän über 17:24 (44.), 20:27 (51.) bis zum 22:29 (55.). Leider leistete man sich dann im Angriff viel zu viele Flüchtigkeitsfehler, sodass man es beim Stand von 28:30 (58.) nochmals unnötig spannend machte, letzten Endes das Spiel aber mit 29:32 über die Zeit rettete. Das Fazit vom Trainer fiel dennoch positiv aus: „Das war ein unglaublicher Kraftakt meiner Jungs, insbesondere in der zweiten Hälfte. Viele standen insgesamt mehr als fünfzig Minuten auf dem Spielfeld. Der Sieg war absolut verdient, wir haben den Sieg mehr erzwungen als Kornwestheim.“ Wenngleich auch ein wenig auf die Euphorie-Bremse getreten werden musste: „Klar freut man sich über die zwei Punkte, aber überbewerten darf man den Sieg jetzt auch nicht. Das war das erste von achtzehn Spielen, da kommen noch andere Kaliber auf uns zu in den nächsten Wochen.“ So etwa in zwei Wochen, wenn man zum nächsten Spiel bei einem Favoriten auf den Staffelsieg, dem TuS Altenheim, an der französischen Grenze zu Gast sein wird.