Dabei hatte das Spiel sehr ordentlich begonnen, bis zum 8:8 in der 13. Minute waren beide Teams auf Augenhöhe. Nach aufeinander folgenden Zeitstrafen gegen die beiden Innenblockspieler Pablo Mannherz und Felix Engelland gerieten die Hausherren aber zunehmend ins Straucheln und lagen schnell mit 8:11 zurück. Doch damit nicht genug: Im Anschluss gaben die A-Junioren das Spiel sogar komplett aus der Hand. Im Angriff agierte man ungewohnt fahrig, nahm sich zu frühe und unvorbereitete Abschlüsse und vergab zahlreiche hundertprozentige Chancen. In der Defensive gelang es den Gästen ein ums andere Mal über die Halbpositionen frei zum Abschluss zu kommen oder den Kreisläufer gut in Szene zu setzen. Zudem bekamen auch die Torhüter der SG kaum noch eine Hand an den Ball. Auch die frühe Disqualifikation für den Spaichinger Jonas Hagen nach seiner dritten Zeitstrafe in der 24. Minute änderte wenig am Spielverlauf – beim Stand von 11:18 wurden die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Durchgang wurden alle Zuschauer, die auf ein Aufbäumen gehofft hatten, enttäuscht. Binnen fünf Minuten leisteten sich die Herrenberger zahlreiche technische Fehler im Aufbauspiel und kassierten einen Konter nach dem anderen. Beim Stand von 13:23 in der 35. Minute war das Spiel quasi entschieden. Als sich dann noch Danilo Bartolotta verletzte und Schmerzen einen weiteren Einsatz von Felix Engelland, der ohnehin nur in der Abwehr spielen konnte, verhinderten, waren die Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Tim Gauß groß: „Aufgrund unserer Verletztenmisere sind wir nur mit drei Rückraumspieler in die Partie gegangen. Nach den Ausfällen mussten wir also improvisieren. Aber das soll keine Ausrede sein, denn Spaichingen hatte nach der Roten Karte insgesamt nur noch sieben Feldspieler.“ Dem Spiel der Herrenberger war in der Folge anzusehen, dass in dieser Konstellation noch nie gespielt wurde und wirklich gefährlich konnte man dem TV Spaichingen nicht mehr werden. Dieser gewann das Spiel mit einer starken, kämpferischen Leistung verdient mit 28:38. Die SG H2Ku Herrenberg überwintert mit 7:9 Punkten nach der Hinrunde im hinteren Mittelfeld der Tabelle. Auf die Frage hin, ob man damit zufrieden sei, hatte der Trainer schnell eine Antwort parat: „Insgesamt dürfen wir damit nicht zufrieden sein. Unsere Leistungen sind viel zu schwankend. Von acht Partien haben wir nur einmal über die ganzen 60 Minuten überzeugt, drei Mal liefern wir unterirdische Leistungen ab und in vier Partien zeigen wir Licht und Schatten. Wir haben die komplette Hinrunde nie in Bestbesetzung gespielt und viel rotieren müssen. Ich hoffe, dass sich das bis zum Rückrundenstart im Januar wieder einpendelt und wir dann konstantere Leistungen zeigen!“
Es spielten: Sauer, Lutz, Koschig (alle im Tor), Bartolotta (1), Turek (3), Kozul (9/2), Fischer (7/2), Kahlich, Kretschmann (3), Engelland F., Mannherz (3), Schuon (2)