Der männlichen A-Jugend der SG H2Ku Herrenberg gelang es auch am letzten Spieltag der Saison nicht, sich aus dem Formtief zu kämpfen. Die Trainer Tim Gauß und Luca Waidelich mussten dabei auf Leon Fischer und Nico Sauer verzichten, die für ihren jeweiligen Einsatz in der ersten bzw. zweiten Männermannschaft geschont wurden. Beim bis dahin punktlosen Tabellenletzten TV Bittenfeld 2 setzte es eine empfindliche 44:37 Niederlage.
Beide Mannschaften fanden nur schwer in die Partie, technische Fehler und Fehlwürfe auf beiden Seiten prägten die Anfangsphase. Erst nach vier Zeigerumdrehungen gelang Sven Jacobs das erste Tor des Spiels. Von da an entwickelte sich ein munteres Scheibenschießen auf beiden Seiten, bei dem sich die Abwehrreihen nicht gerade mit Ruhm bekleckerten, was folglich in einem 20:20 Halbzeitstand mündete. Hauptprofiteur auf Herrenberger Seite war dabei Rechtsaußen Jonathan Kahlich, der innerhalb von fünfzehn Minuten fünf seiner insgesamt sechs Tore erzielte. Den Start in die zweite Halbzeit vermasselten die Herrenberger Nachwuchshandballer mit drei schnellen Gegentoren; beim Stand von 28:24 sah sich das Trainerduo bereits nach neun Spielminuten gezwungen, die zweite Auszeit zu nehmen. Doch auch deren Wirkung verpuffte weitestgehend. „Wir hatten nur noch drei einsatzfähige Rückraumspieler zu diesem Zeitpunkt und wollten den Gegner über das Spiel mit zwei Kreisläufern, was in der ersten Halbzeit recht gut funktioniert hatte, nochmals vor andere Aufgaben stellen“, so Tim Gauß. Näher als zwei Tore kamen seine Schützlinge aber nicht mehr an den Bundesliganachwuchs aus Bittenfeld heran, der sich letzten Endes verdient mit sieben Toren Vorsprung durchsetzte. Co-Trainer Luca Waidelich bemängelte vor allem, dass offensiv an diesem Tag die Durchschlagskraft aus dem Rückraum fehlte und man defensiv in den Eins-gegen-Eins Aktionen über 60 Minuten keinen Zugriff auf den Gegner bekommen hat.
Die Herrenberger beenden mit 13:19 Punkten die Baden-Württemberg Oberliga Saison in ihrer 9-er Staffel auf dem sechsten Platz. Das Saisonfazit von Trainer Tim Gauß fällt dabei gemischt aus: „Wir hatten zwei Ziele für diese Saison. Das erste und wichtigste Ziel, die Jungs individuell weiterzubringen und an den Aktiven-Handball heranzuführen, wurde definitiv erfüllt. Die Hälfte der A-Jugendlichen hat diese Saison regelmäßig in unseren drei Männermannschaften gespielt und dort teilweise auch tragende Rollen übernommen, was nicht zu erwarten war. Fast alle Spieler, die nun dem Jugendbereich entwachsen, bleiben im Verein, zwei Spieler schaffen vermutlich sogar den direkten Sprung in den Kader der BWOL-Männer. Das zweite Ziel, sich im Kollektiv von Woche zu Woche zu steigern, wurde aber leider verfehlt. Unsere Leistungen im Saisonverlauf waren unglaublich schwankend. Sinnbildlich dafür war die Rückrunde: Wir starten mit vier richtig guten Spielen in das Jahr 2023 und lassen dem drei unterirdische Spiele folgen. Mit mehr Konstanz in der Leistung hätten wir womöglich um Platz 3 mitspielen können.“ Viel Zeit zum Wunden lecken bleibt nicht, steht doch in sechs Wochen bereits die Qualifikationsrunde für die nächste Saison an. Dann wird sich zeigen, ob die A-Jugend der SG H2Ku Herrenberg im dritten Jahr in Folge in Baden-Württembergs höchster Spielklasse vertreten sein wird.
Es spielten: Koschig, Lutz (beide im Tor), Bartolotta, Turek (1), Fouquet, Kahlich (6), Kretschmann (1), Engelland F. (3), Mannherz (9), Mannhorst (1), Schuon (1), Jacobs (6), Krebs (5/4), Stöffler (4)