Es waren die Schlussminuten einer langen und kräftezehrenden Saison, welche in einem Herzschlagfinale über die württembergische Meisterschaft entscheiden sollten.
Beide Teams haben sich die Teilnahme an der württembergischen Runde der Meisterinnen redlich verdient. Von September bis Weihnachten trat man im ersten Saisonabschnitt in der Verbandsklasse an, eine Art Qualifikationsrunde für den Spielbetrieb ab Januar. Hier war man gar schon in derselben Staffel mit den Gegnerinnen, den Stuttgarter Kickers 2.
Damals ging man noch mit 14:0 Punkten durch die Liga und lies sich durch nichts aufhalten. Den 2. und damit letzten Startplatz für die Württembergliga ergatterte jene Mannschaft der Stuttgarter Kickers. Im Januar ging es dann für beide Mannschaften in der höchsten Spielklasse des HVW weiter. Die Spiele wurden nun noch schwerer und noch umkämpfter. Vor dem letzten Spieltag der Liga stand man mit 10:0 Punkten auf Tabellenplatz 1, nun warteten jedoch die Verfolgerinnen aus Weinstadt auf den Bundesliganachwuchs aus Herrenberg. In einem hart umkämpften Spiel mit vielen Toraktionen zog man zwar mit 23:21 den kürzeren, aufgrund des 3-Tore Hinspiel Sieges errang man jedoch trotzdem den 1. Platz der Württembergliga Staffel 2. Nach 13 Saisonspielen entschied 1 einziges Tor über die Meisterschaft in der Staffel 2 der höchsten Spielklasse im HVW.
Nun wartete jedoch noch die Endrunde der Meisterinnen auf die Mädels von Trainerin und Jugendleiterin Aylin Bok. Hier gab es ein jähes Wiedersehen mit einer altbekannten Mannschaft aus der Verbandsklasse: den Stuttgarter Kickers. Auch sie sicherten sich den 1. Platz in Ihrer Staffel nur durch den Gewinn des direkten Vergleiches mit Platz 2.
Schon vor dem Duell war klar, dass es ebenso eng im württembergischen Finale der beiden Meisterteams werden sollte. Kopf an Kopf ging es durch die Anfangsphase, ehe sich die Gegnerinnen aus Stuttgart langsam auf 6:3 davon schlichen. Grund genug für die erste Auszeit von Trainerin Aylin Bok. “Wir haben viel zu viele freie Würfe liegen gelassen”, meinte sie.
In einer torarmen Partie schaffte man es jedoch nicht, bis zur Pause weiter zu verkürzen. Den besseren Start aus der Halbzeit erwischten zusätzlich auch noch die Kontrahentinnen. Dies führte zu einer komfortablen 15:9 Führung in der 37. Spielminute. Man könnte denken, das wäre eine Art Spielentscheidung knapp 13 Minuten vor Ende, doch nicht mit den SG-Mädels. Auf einmal legte man einen Schlussspurt hin, mit dem so kaum ein Zuschauer noch gerechnet hatte. Mit einem furiosen 6:1-Lauf und einer guten Abwehr samt Torhüterin im Rücken gelang durch Sina Venth eine Minute vor Schluss gar der Anschlusstreffer. Es war alles angerichtet, um die Aufholjagd fortzuführen, als die Stuttgarterinnen den Ball verloren. Knapp 20 Sekunden vor Ende und in eigenem Ballbesitz zog Trainerin Aylin Bok die letzte Auszeit. Viel dramatischer konnte die Saison für die Mädels kaum enden.
Jedoch gehört dies auch zur harten Geschichte der Saison. Den Mädels blieb die Krönung einer tollen Aufholjagd verwehrt. Als man den letzten Angriff nicht im Tor Unterbringen konnte, ging der Rest dann nur noch im Jubel der Siegerinnen unter. Aylin Bok nach dem Spiel: “Wir haben zu viele eigene Fehler gemacht, auch wenn wir durch einen tollen Kampf wieder ins Spiel gefunden haben, war der Rückstand zu hoch.”
Auch wenn die Veredelung einer ohnehin schon starken Saison ausblieb, kann die Mannschaft mit Stolz auf eine starke Spielzeit blicken. In der gesamten Saison verlor man lediglich 2 Spiele, dies verdeutlicht das geleistete. So fällt auch das Fazit der Trainerin aus:” Wir haben eine sehr gute Saison gespielt in der sich alle Spielerinnen weiterentwickelt haben. Auch wenn wir sie nicht mit einem Sieg beenden konnten, können die Spielerinnen trotzdem Stolz darauf sein, was sie geleistet haben.”